Wenige Meter vom „Faulen Jäger“ entfernt führt unterhalb des Felsens ein steiler Abstieg zur “Gertrudskammer”, auch “Drudenhöhle” genannt, hinab.
Die unterhalb eines Klippenhanges unter einer horizontal eingekerbten Felsnase gelegene Höhle oder Aushöhlung ist durch Verwitterung und Auswaschung des Osning-Sandsteins entstanden. Der Sage nach war die Höhle die Klause der Eremitin Gertrud; vielleicht aber auch ein sächsisches Naturheiligtum, das von der “Weisen Wala”, einer Druidin bewohnt war.
“In jenen Tagen, als unsere Vorfahren noch Heiden waren und ihrem Gott Wodan opferten, hauste in einer Höhle bei der Karlsschanze die Drude, von ihrem Hunde bewacht. An den Opfertagen übte sie das Priesteramt aus. Sie war in schnee-weißes Linnen gehüllt und opferte das geweihte Fohlen. Mit dem Blute segnete sie die Festgenossen, die von weit und breit hergekommen waren.
Als sich hier in der Gegend das Christentum immer weiter ausbreitete und sich die Sachsen taufen ließen, verließ sie mit ihrem Hunde die Drudenhöhle. Niemand hat sie wiedergesehen. Der Name Druidenhöhle weist auf die drei Truden, die drei Ewigen oder drei Mütter. ”
Literatur:H.Christoph Schöll, Die drei Ewigen, Diedrichs Jena 1936
Für die Gertrudskammer als Aufenthaltsort von Gertrude (sie ist eine der drei Truden), mag auch der nördlich gelegene Hexenberg (332m) sprechen, vieleicht ein Frauenberg, das heißt ein Rückzugsgebiet der „Drei Ewigen“ Oberhalb der Drudenhöhle, auch Gertrudskammer genannt, sieht man den Opferstein.
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Quellenhinweis:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Fotos: Stefan Köneke